Eine virtuelle Kunstschau: 2019/20 ein Schuljahr, das gut anfing, und plötzlich wurde alles anders. Die Welt steht still. Wie kann Kunstunterricht dann auf einmal funktionieren? Im Home-Office? Wie sieht Kunst aus, die im Corona-Lockdown entsteht? Kann Kunst ein Ausdrucksmittel, ein Ventil sein, für die Ängste und Sorgen, die mit der ersten Corona-Welle über unsere Gesellschaft hereinbrach? Kann Kunst vielleicht sogar Lösungen finden?
Für alle war es eine große Herausforderung, ganz plötzlich mit der Situation konfrontiert zu sein, dass das Leben, wie wir es gewohnt waren, auf einmal in Frage gestellt wird. Mit der Ungewissheit umzugehen, was jetzt auf jeden von uns zukommen wird. Mit der Stille konfrontiert zu werden, wenn das öffentliche Leben auf einmal zum Stillstand kommt und man zu Hause bleiben muss. Wenn Freunde und Klassenkameraden nur online erreichbar sind und Familien 24 Stunden, 7 Tage die Woche zusammen zu Hause sind.
Für die Schüler der Grundkurse Kunst bedeutete der Lockdown ganz konkret, dass sie ohne Vorankündigung an einem Freitag in das eigenständige Arbeiten zu Hause geschickt wurden. Einige hatten das Glück, noch ihre Arbeiten aus der Schule mitnehmen zu können, andere nicht. Auch die Frage, ob sie sich zu Hause eine Arbeitsmöglichkeit einrichten können, ließ sich nicht für alle mit ja beantworten. Nicht jeder hatte eine Werkbank und Schnitzeisen zu Hause, fast keiner meiner Schüler hatte das Material zu Hause, mit dem sie angefangen hatten zu arbeiten und die Geschäfte für Künstlerbedarf waren im Lockdown geschlossen.
Für manch einen bedeutete der Lockdown aber auch, Zeit zum künstlerischen Arbeiten zu haben, denn Kunst machen gibt Halt und bietet die Möglichkeit, die Welt wenigstens eine Weile draußen zu lassen. Andere ließen sich auf die neue Situation ein, indem sie eine ganz neue künstlerische Arbeit entwickelten, die sich thematisch mit der Situation, in der sich die Menschen in Europa zu dieser Zeit befanden, auseinandersetzte. Oft mit Mitteln, die unmittelbar zu Hause verfügbar waren.
Wie Kunst aussieht, die zu einem nicht unerheblichen Teil im Home-Office während des Lockdowns entstanden ist, können sie nun auf den folgenden Seiten entdecken. Denn eine Ausstellung, in der die Abschlussarbeiten der Schüler in den Grundkursen Kunst normalerweise präsentiert werden, war in diesem Jahr unter den Corona Auflagen nicht denkbar. Wir hoffen, wir haben mit diesem online-verfügbaren Format einen angemessenen Ersatz gefunden, und freuen uns, Ihnen so die künstlerischen Arbeiten dieses Abiturjahrganges zu präsentieren.
Für das Fachkollegium Kunst
Meike Mangels
Hier der Katalog in drei Versionen: