Gemeinsam Musik machen

Gemeinsam Musik machen

Gemeinsames Musizieren fördert die soziale Kompetenz und die individuelle Entwicklung der Persönlichkeit. Deshalb gehört Musik selbstverständlich zum Unterricht und zum Alltag an unserer Schule. Wir bieten allen Kindern die Möglichkeit, Instrumente kennenzulernen, zu singen und in den Chören und Orchestern der verschiedenen Klassenstufen Musik zu machen.

„Nur wer Musik treibt, ist ein ganzer Mensch“, sagte schon Goethe. Der ungarische Komponist und Musikpädagoge Zoltán Kodály schrieb, „dass der Gesang befreit, Mut gibt, … zur Konzentration verhilft, die körperliche und seelische Disposition verbessert, … und den Menschen zur Aufmerksamkeit erzieht.“ Und er initiierte in den 1950er Jahren ein einzigartiges Musikerziehungssystem in Ungarn.

Auch in unserer Schule hat der Musikunterricht eine zentrale Stellung; dabei steht das gemeinsame Musizieren in allen Klassenstufen im Mittelpunkt. Musiktheorie und Reflexion nehmen im Laufe der Schulzeit stetig wachsenden Raum ein und werden der Musikpraxis schließlich in der Oberstufe gleichberechtigt zur Seite gestellt.

Alle Schüler*innen singen und musizieren in zwei Musikstunden pro Woche.

Daneben beginnen die meisten Kinder bereits im 1. oder 2. Schuljahr mit dem Erlernen eines Instruments – neben klassischen Orchesterinstrumenten auch Blockflöte, Saxophon, Gitarre, Akkordeon u.a. Ab der 2. Klasse ist eine der beiden Musikstunden Orchesterunterricht; alle Kinder, die noch kein eigenes Instrument haben, spielen dabei Flöte oder Schlaginstrumente. In OrchesterAGs ab der 3. Klasse werden zusätzliche Musiziermöglichkeiten angeboten.

Besondere Ereignisse sind die Orchesterprojekte der 4.-6. Klassen: ca. 100 Kinder eröffnen die Michaelifeier, den Weihnachtsbasar und das Sommerfest mit vollen Klängen.

Fünf reguläre Schulorchester ab Klasse 7, zwei Schlagwerkensembles der Oberstufe und der Oberstufenchor prägen den musikalischen Schulalltag der höheren Klassenstufen.

Die Schulkonzerte der Mittel- und Oberstufe sind musikalische Höhepunkte für die ganze Schulgemeinschaft; alle Schüler*innen können teilhaben an teils tief bewegenden musikalischen Gemeinschaftsleistungen. Und besonders befähigte Schüler*innen erhalten Gelegenheit sich solistisch zu erproben.

So wachsen unsere Schüler*innen ausgehend von einfachsten, meist pentatonischen Weisen über das Volksliedgut und Melodien der europäischen Völker hinein in klassische Chor- und Orchesterliteratur sowie populäre Musik der letzten Jahrzehnte.

Durch jeweils geeignete Arrangements alle Schüler*innen am gemeinsamen Musizieren teilhaben zu lassen, aber auch ihre individuellen besonderen Fähigkeiten einzubeziehen ist Grundlage unseres Musik- und Orchesterunterrichtes. Es ist für uns selbstverständlich die Aufführungen ohne elektronische Verstärkung zu gestalten – so kann der hinter dem physischen Klang liegende musikalische Gehalt für Schüler*innen und Publikum erlebbar werden.

Weitere Gedanken

„Ich bin ganz Ohr“, „Ich schenke Dir Gehör“, „Ich spitze die Ohren“ - Redewendungen in unserer Sprache für ungeteilte Aufmerksamkeit. Gelingt es auch wirklich „ganz Ohr zu sein“ und „die Ohren zu spitzen“, wenn Musik oder Sprache aus dem Lautsprecher kommen?

Bei unseren Schulkonzerten und Theateraufführungen im Kurt-Lehmann-Saal setzen wir in der Regel bewusst keine Verstärkertechnik ein. Auch werden keine Bild- und Tonaufnahmen gemacht. Warum?

Die Schüler*innen haben sich auf das Klassenspiel oder das Schulkonzert über viele Wochen hinweg intensiv vorbereitet. Sie haben sich in den letzten Proben auf die Akustik und die Größe der Aula eingestellt und stehen nun vor der Herausforderung das Publikum in ihr Spiel mit einzubeziehen und mit ihrer Darbietung „über die Rampe zu kommen.“ (Übrigens ist unser Saal in Hannover unter Musikern und Theaterleuten für seine besonders gute Akustik bekannt!)

Nun haben die Schüler*innen es wirklich verdient, dass das Publikum seine ungeteilte Aufmerksamkeit voll und ganz dem Bühnengeschehen zuwendet. Und diese gemeinsame Konzentration, unbeeinträchtigt durch Aufnahme- oder Verstärkertechnik, trägt die Schüler*innen durch die Aufführung. Das Publikum nimmt die Schüler*innen unverfälscht und echt wahr, und kann ihre Leistungen in ihrer Gesamtheit würdigen.

In den Theaterspielen kann so auch der hinter Inhalt und Sprachklang liegende seelische Bedeutungsgehalt voll zum Tragen kommen.

Und in den Konzerten ist es für uns immer wieder neu lebendige Erfahrung, dass im unverstärkten musikalischen Ton ein hinter dem physischen Klang wirksames Musikalisches hör- und erlebbar ist.

Nur im häufigen Erleben dieser Qualitäten können die Schüler*innen ein Unterscheidungsvermögen entwickeln – sowohl Live-Verstärkung als auch Musikaufzeichnung sind andernorts zur Genüge erfahrbar.

Literatur: u.a.
Rudolf Steiner: Das Tonerlebnis im Menschen
Heinz Buddemeier: Das Hören
Heinz Buddemeier: Illusion und Manipulation
Burkhard Hill: Musik, in „Ästhetische Praxis in der sozialen Arbeit“
Michael Kalwa: Zur Problematik des Medieneinsatzes im Musikunterricht, in „Begegnung mit Musik“

 

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