Klassenspiele

Klassenspiele sind Teil des pädagogischen Konzepts unserer Schule. Jeder Schüler bringt in der 8. und 12. Klasse ein Theaterstück zur öffentlichen Aufführung. Die Schüler setzen sich dabei gemeinsam mit einem Theaterprojekt auseinander. Das Stück wird von den Schülern selbst ausgewählt und in zwei Besetzungen öffentlich aufgeführt, damit jeder eine oder mehrere kleine Rollen bekommt.
„Der persönliche künstlerische Umgang mit einem Werk bietet den Schülern ganz andere Möglichkeiten als die rein intellektuelle Auseinandersetzung mit Literatur im Unterricht", erklärt Klassenbetreuer Peter Krone. Die Schüler müssen ihre Rollen erarbeiten und gemeinsam Szenen entwickeln, also Texte lernen, Charaktere finden, sich darstellen, zusammen auftreten, Kritik üben und aushalten. Die intensive Arbeit an so einem Projekt schärft soziale Kompetenzen.
Die Proben fangen gleich nach den Sommerferien an, sieben Wochen lang neben dem normalen Unterricht fast jeden Nachmittag drei bis vier Stunden. Da ist Ausdauer gefragt.
Auch das Bühnenbild bauen die Schüler selbst. Wie in einer Theaterwerkstatt riecht es in dieser Zeit nach Farbe und Kunststoff. Die Schüler leimen und streichen Fensterteile oder formen mit einem Heißluftfön Lackfolien für die Kulissen. Bei allen Arbeiten wird die Klasse von ihren Klassenbetreuern unterstützt.
Die Kostüme werden eigens von den Handarbeitslehrerinnen in liebevoller Detailarbeit angefertigt. Eine ansehnliche Grundausstattung an Hüten, Schuhen und Kleidern in allen Größen findet sich dazu auch in der Kostümkammer. Dieser schuleigene Fundus besteht schon fast 5 Jahrzehnte und lässt kaum Wünsche offen.
Einblick in die Kostümkammer
In den letzten Tagen vor der Aufführung steigt die Anspannung, dann wird nicht mehr einzeln geprobt, sondern nur noch im Durchlauf. Hauptprobe, Generalprobe im Kostüm mit Licht, Ton und Souffleuse. Da kommt es auf jeden an und auf das gute Zusammenwirken. Wird der Text gewusst, der richtige Einsatz und der Auftritt gekonnt? Alle üben bis zu dem besonderen Moment, wenn es wieder heißt: Vorhang auf fürs Klassenspiel.
Auflistung aller Klassenspiele seit Kriegsende
"He, euch ist ein Kind geboren!" Klassenspiel der 6a bringt modernen Weihnachtsklassiker auf die Bühne
„Die Herdmann-Kinder waren die schlimmsten Kinder aller Zeiten. Sie logen und klauten, rauchten Zigarren (sogar die Mädchen) und erzählten schmutzige Witze." So beginnt Barbara Robinsons Weihnachtsgeschichte "Hilfe, die Herdmanns kommen", in der es den Geschwistern Ralf, Eugenia, Leopold, Klaus, Olli und Hedwig gelingt, sämtliche Hauptrollen im weihnachtlichen Krippenspiel zu ergattern - zum Leidwesen der Kirchengemeinde, die alles andere als glücklich mit dieser unkonventionellen Besetzung ist. Das Chaos nimmt seinen Lauf, doch am Ende gelingt den Herdmanns überraschend "das beste Krippenspiel, das jemals bei uns aufgeführt wurde".
9. und 10. Dezember 2022, 19:30 Uhr im Gartensaal
Jacobowsky und der Oberst, Komödie einer Tragödie in drei Akten von Franz Werfel
Juni 1940 in einem kleinen Hotel in Paris. Während eines Luftangriffs der Deutschen lernt Monsieur Jacobowsky zufällig den polnischen Oberst Stjerbinsky und dessen Offiziersburschen Szabuniewicz kennen, die in geheimer Mission unterwegs sind: Wichtige Dokumente müssen nach England gebracht werden. Eine gemeinsame Flucht steht bevor. In einer kaputten Limousine machen sie sich auf den Weg in Richtung Küste, um den Deutschen zu entgehen. Zu Jacobowskys Leidwesen fährt der Oberst noch einen Umweg — denn auf ihn wartet Marianne, die große Liebe seines Lebens. Fliegerangriffe, ein leerer Benzintank und unangenehme Begegnungen mit den Deutschen lassen die Flucht der ungleichen Reisenden zu einem waghalsigen Abenteuer werden. In einem kleinen Café im Südwesten Frankreichs kommt es schließlich zu einem Wiedersehen mit alten Bekannten aus Paris — und überdies wartet dort bereits ein geheimnisvoller Würfelspieler, der eine wichtige Nachricht für den Oberst hat ...
8a bringt Cornelia Funkes bekannten Jugendroman auf die Bühne
Cornelia Funkes "Herr der Diebe" erzählt von einer heimatlosen Kinderbande im verwunschenen Venedig, die sich mit dem Verkauf von Diebesgut über Wasser hält und dabei in eine rätselhafte Geschichte rund um ein magisches Karussell verstrickt wird.
Prinzessin Henriette verliebt sich in den Schweinehirten Heinrich, aber ihr despotischer Vater will sie mit dem Nachbarkönig verheiraten. Heinrich und sein Freund Christian setzen alles daran, diese Heirat zu verhindern. Ihr Weg ist dabei gepflastert mit militanten Fräuleins, verlogenen Ministern, bösen Gouvernanten und natürlich dem eitlen König.
Da war die Klasse 12a ein paar Wochen untergetaucht und steht dann mit Bravour auf der großen Bühne und gibt in zwei Aufführungen und Besetzungen Caligula zum Besten. Wie geht das, was bedeutet das für uns? Es ist dieses von Albert Camus aus der Antike in die Gegenwart geholte ewige Thema von Herrschaft und Willkür, die Frage nach der Ethik der Macht.
Klassenspiel der 12b. Ein Drama in drei Akten von Carl Zuckmayer (1950) über Widerstand und Kollaboration in Frankreich während des Zweiten Weltkriegs.